Joachim, Hamburg, 5. April 2025
Diskussionsbeitrag zum Webinar -1. Mai 2025 von UF/ ICOR
Liebe Freunde, Genossinnen und Genossen,
Unser Beitrag für das heutige Seminar hat den Titel:
Mit den 1.Mai immer auch einen Blick in die Freiheit werfen …
Vor kurzem traf sich die international zusammengesetzte Koordinierungsgruppe des Hafenarbeiter Erfahrungsaustausch. (IHAE) – Berichte gab es aus den Niederlande, Griechenland, Deutschland und Italien. Sie machten deutlich, dass in den Häfen eine weitergehende Automatisierung und Digitalisierung stattfindet. Ziel ist es den Containerumschlag zu beschleunigen und mit der Automation Arbeitsplätze zu vernichten. Hintergrund ist ein verschärfter Konkurrenzkampf der Hafenkapitalisten, Reeder und der Regierungen in den jeweiligen Ländern. Die „Amerika first – Zoll Politik“ des Faschisten Trumps leitet einen offenen Handelskrieg ein – mit weitreichenden Folgen für den Welttransport- und Handel.
Es findet eine erheblich gesteigerte Monopolisierung in Sachen Hafenbetreiber statt: die Reederei MSC dringt hier in die Spitze zusammen mit einem Konsortium von Blackrock und TIL und dem Aufkauf von mehr als 40 Hutchison-Terminals. Wenn diese Fusion zustande kommt, entsteht damit der weltweit größte Terminalbetreiber. Das ganze hat gehörige politische Brisanz, da auch damit die Verfügung über die zwei Containerterminals an beiden Zufahrten des Panamakanals in die Fusion eingehen.
Zu dieser Entwicklung gehört aber auch, dass damit für die Arbeiterklasse in den Häfen weltweit ein gemeinsamer Gegner erwächst. Man kann gegen MSC und die neuen Terminalbesitzer in nahezu allen wichtigen Häfen dieser Welt kämpfen!
Eine neuere Entwicklung ist. dass eine beschleunigte Militarisierung der großen Häfen wie in Hamburg und Rotterdam. Sie werden zu regelrechten NATO Häfen ausgebaut. Mit dem „Operationsplan Deutschland“ wird so die Luftverteidigung für die Häfen Hamburg und Bremen/Bremerhaven mit dem Arrow-3- System aus Israel/USA angeschafft und installiert!
Vereinbart wurde ein weiterer, intensiver Austausch darüber, wie der Kampf gegen den Faschismus und Einfluss faschistischer Organisationen in den Häfen geführt werden kann.
Berichtet wurde von verschiedenen Kämpfen der Hafenarbeiter und Seeleute:
- Solidaritätsaktionen mit den palästinensischen Befreiungskampf gehen weiter. So aus Hamburg Mitte März mit einer Kundgebung – auch zur Solidarität mit Erik Helgeson – dem 2. Vorsitzenden der schwedischen Hafenarbeitergewerkschaft. Er wurde rausgeworfen, weil seine Gewerkschaft Blockaden im den Häfen gegen den Transport von Waffen nach Israel organisiert. In Rotterdam wird die Ankunft von israelischen Schiffen der Reederei ZIM mit Protesten begleitet.
- In Frankreich weiten sich Streiks und Kämpfe der Hafenarbeiter gegen die Erhöhung des Renteneintrittsalter wie in Marseille oder Le Havre aus.
- Am 2. April streikten in Griechenland Hafenarbeiter und Seeleute bei Fähren wie Frachtschiffen und fordern eine Angleichung der Löhne auf den Schiffen, die Einführung von 2 freien Tagen im Monat und erhebliche Erhöhung der Zuschläge.
- Und aus Italien wird von der Basis Gewerkschaft SiCobas berichtet, dass am 11. und 12. April Streiks und Massendemonstrationen geben wird, auch unter Beteiligung von Hafenarbeitern.
Diese verschiedenen Auseinandersetzungen und Kämpfe sind sehr bedeutet – erfordern aber auch ein höheres Niveau in der länderübergreifenden Koordinierung. Mit dem Hafenarbeiter Erfahrungsaustausch wird die aktive Solidarität organisiert, auch um die verbindlichen Kontakte für die Zusammenarbeit zu stärken. In unserem Gruß an alle Hafenarbeiter und Seeleute weltweit zum 1.Mai 25 schreiben wir: „Lasst uns international denken und handeln und jeder imperialistischen Politik, nationaler Spaltung, Rassismus, Sozialchauvinismus und Faschismus entgegentreten. Wir brauchen die unverbrüchliche Solidarität … Am 1.Mai heraus auf die Straße!“
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